Noch vor wenigen Monaten, vielleicht gar Wochen, hätte man so einen Artikel vom SPIEGEL gar nicht erwartet:
„Der Umgang mit Menschen, die vor Krieg, Verfolgung oder Armut fliehen, wird die Herausforderung – nicht für die nächsten paar Jahre, sondern wohl für die nächsten Jahrzehnte sein“
„Die Flüchtlingsströme werden durch den zu erwartenden Bevölkerungszuwachs im subsaharischen Afrika weiter an Dynamik gewinnen. “
„Deutschland muss sich offensiv dazu bekennen, dass es denen… Schutz gewährt, deren Leben in Gefahr ist und die Verfolgung ausgesetzt sind. Genauso deutlich muss die Regierung erklären, dass Menschen, die aus rein wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat verlassen, hier nicht bleiben können – zumindest nicht als Asylberechtigte.“
„Wenn die Union beklagt, Flüchtlinge aus dem Balkan würden monatelang Taschengeld kassieren, muss sie dafür sorgen, dass Asylanträge schneller bearbeitet und Abschiebungen zügiger vollzogen werden.“
Dass sich SPIEGEL online für Abschiebungen aussprechen würde, hätte ich nicht erwartet, aber angesichts der Zahlen geht es jetzt nicht mehr anders.
Ich frage mich, wie es erst für unsere Kinder und Enkel werden wird, wenn sich Millionen Menschen aufgrund des Klimawandels auf die Wanderschaft begeben (müssen).
Daher: anders als es der Artikel suggeriert, kann und muss auch jede/r von uns meiner Meinung nach etwas tun: Wir alle können etwas tun, damit sich die wirtschaftliche Situation in den Herkunftsländern ändert (beim Einkauf darauf achten, was wir von wo kaufen und wie es produziert wird), wir können uns engagieren (siehe TED Talk Melinda Gates), damit alle Frauen und Familien auf der Welt Zugang zu sicherer Familienplanung bekommen, wir können umweltfreundlich(er) leben, damit der Klimawandel zumindest nicht ganz so schnell kommt, wir können Alternativen zu Öl nutzen, wir können haltbarere Produkte kaufen, nicht bei der Wegwerfgesellschaft mitmachen, wir können weniger Lebensmittel wegwerfen, denn was wir hier alle tun, hat oftmals auch ungeahnte Auswirkungen auf den Weltmarkt, wir können Menschen in die Lage versetzen, sich selbst zu helfen,…. um nur einige Dinge zu nennen.
Es ist nicht nur „die Politik“, „die Regierung“, „die Bundesrepublik“, die reagieren muss, sondern jede/r von uns!
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-was-die-politik-jetzt-tun-muss-a-1048611.html